Für eine zukunftsweisende Bebauung des ehemaligen Tengelmann-Geländes

WAZ: Soravia zu Risiken der Parkstadt Mülheim: „Robust aufgestellt“

Die als Generaldebatte zur Parkstadt angekündigte Befragung Soravias durch den Planungssauschuss, war ein handzahmes Laienspiel, bei dem sich wieder einmal gezeigt hat, das der Investor und die Mülheimer Politik in unterschiedlichen Ligen spielen.

Zusammenfassung

Mülheims Planungsausschuss hatte den Investor Soravia eingeladen, um über das Großprojekt „Parkstadt Mülheim“ zu diskutieren, welches auf dem ehemaligen Gelände von Tengelmann in Speldorf entstehen soll. Trotz der fast 400 Millionen Euro schweren Kalkulation des Projekts blieben Nachfragen zum Finanzierungsrisiko eher oberflächlich. Soravia war zuvor in die Schlagzeilen geraten, weil der Konzern seinen Kapitalgebern die quartalsweisen Zinszahlungen schuldig geblieben war, was Bedenken hinsichtlich der finanziellen Stabilität des Konzerns und der Auswirkungen auf das Parkstadt-Projekt aufwarf. Insgesamt hatte Soravia fast eine Milliarde Euro durch die Ausgabe nachrangiger Namensschuldverschreibungen eingesammelt, wobei für zwei Fonds Sanierungsverfahren eingeleitet wurden, was hohe Verluste für die Anleger andeutet.

Trotz finanzieller Turbulenzen bei der Tochtergesellschaft One Group und der Insolvenz einer Poolgesellschaft, aus der auch das Parkstadt-Projekt teilweise finanziert wurde, beteuerten die Projektleiter, dass das Parkstadt-Projekt nicht negativ beeinflusst sei. Sie erklärten, dass lediglich zwei der 23 Fonds im Sanierungsverfahren sind und dass das Parkstadt-Projekt hervorragend finanziert sei, unter anderem durch lokale Banken. Die Insolvenz der Poolgesellschaft SC Finance Four habe keine Auswirkungen auf das Projekt, da nachrangige Gläubiger im Falle einer Insolvenz kaum Ansprüche geltend machen können. Darüber hinaus sei das Projekt zur Revitalisierung der alten Tengelmann-Zentrale voll finanziert und stehe stabil auf eigenen Beinen.

Der SPD-Planungspolitiker Filip Fischer äußerte dennoch Bedenken und Vergleiche mit anderen Immobilienunternehmen, die trotz öffentlicher Dementi in finanzielle Schwierigkeiten gerieten. Der Mitarbeiter der Soravia-Gruppe wies jedoch darauf hin, dass sie aufgrund ihrer breiten Diversifizierung und langjährigen Erfahrung als robust und weniger risikoanfällig gilt. Die Planungspolitik scheint diesen Darstellungen Vertrauen zu schenken und ist zufrieden mit den Aussagen zur finanziellen Absicherung und zur zukünftigen Entwicklung des Parkstadt-Projekts, welches als Teil eines größeren Bauvorhabens zur Errichtung von 860 Wohnungen dient und das Engagement des Konzerns in der Immobilienentwicklung unterstreicht.

 

Eine Stellungnahme des Netzwerks Parkstadt Mülheim… aber richtig! folgt in Kürze.

1 Kommentar

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    Lothar Vorrath

    Wir werden ,wenn so kommt wie der derzeitige Plan ist, sowohl aus städtebaulicher als auch finazieller Sicht noch bereien

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