Für eine zukunftsweisende Bebauung des ehemaligen Tengelmann-Geländes

Pressemitteilung: Zweiter Flyer des Netzwerks „Parkstadt Mülheim… aber richtig!“

Infoblatt dokumentiert Erfolge und informiert über das weitere Verfahren

Mit einem zweiten doppelseitigen Flyer informiert  das Netzwerk „Parkstadt Mülheim… aber richtig!“ derzeit die Bürgerinnen und Bürger in den Stadtteilen Speldorf und Broich über den weiteren Ablauf der Beschlussfassungen im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens zum Neubauteil der sogenannten „Parkstadt“. Bereits im vergangenen Dezember hatten die Aktivisten der Bürgerinitiative diese klassische Form der Kommunikation gewählt, um mit den Menschen in den beiden Stadtteilen direkt in Kontakt zu kommen.

Diesmal nutzt das Netzwerk das Flugblatt auch, um Bilanz seiner bisherigen Arbeit zu ziehen. Man hält sich zugute, den Anstoß fachlicher und komplexer Diskussionen über das Neubauprojekt der sogenannten „Parkstadt Mülheim“ gegeben sowie die übereilte Beschlussfassungen zugunsten des Investors Soravia verhindert zu haben. Außerdem habe man städtische Zusagen erreicht für mindestens zwei Bürgerinformationsveranstaltungen vor der Offenlegung eines künftigen Bebauungsplans sowie für die frühzeitige Veröffentlichung des Entwurfs eines städtebaulichen Vertrages zwischen Mülheim und dem Investor.

„Schon seit fast zwei Jahren wehren sich kritische Bürgerinnen und Bürger aus Speldorf und Broich gegen die völlig überdimensionierten Pläne des österreichischen Investors Soravia“, sagt dazu Netzwerkaktivist Joachim Mahrholdt. „Ohne unser stetes Engagement wären von Seiten der Stadt und der Politik wahrscheinlich schon längst Fakten geschaffen worden. Inzwischen merken immer mehr Anwohner, dass es sich lohnt, genauer hinzuschauen und gegen undurchsichtige Vorgänge und Vereinbarungen Einspruch einzulegen.“

Das aktuelle Flugblatt informiert ferner über die weiteren formalen Schritte des Bebauungsplanverfahrens. Es weist insbesondere darauf hin, dass es inzwischen auch von Seiten Mülheimer Architekten Warnungen gibt, Baurecht nicht auf einmal für das gesamte ehemalige Tengelmann-Gelände zu schaffen, sondern aus Sicherheitsgründen nur abschnittsweise. Damit ließen sich finanzielle Risiken für die Stadt vermindern und Bauruinen verhindern. Diese deutlichen Warnungen in Richtung Politik und Verwaltung äußerten diese Fachleute nicht zuletzt vor dem Hintergrund zahlreicher Medienberichte über finanzielle Schwierigkeiten auf Seiten des Investors.

In ihrem Flyer betonen die Aktivisten besonders, dass lokale Bedarfsanalysen für Wohnraum und Gewerbeflächen noch gar nicht vorliegen, aber auf dem 11 Hektar großen Gelände nach und nach über 600 Wohnungen gebaut werden sollen, davon allerdings nur ein geringer Teil für den normalen Mülheimer Bürger bezahlbarer Wohnraum. Es bestehe die Gefahr, dass am echten Bedarf vorbei hier vor allem Investitionsmöglichkeiten geschaffen werden sollen auf Kosten der umliegenden historischen Stadtteile.

Denn die Konsequenzen der vorliegenden Parkstadt Pläne seien schwerwiegend, heißt es weiter. Auf dem bislang noch zur Hälfte unbebauten und begrünten Grundstück würde mit einer massiven Hochbebauung Mülheims höchste Bevölkerungsdichte erreicht. Die Anwohner erwarte eine Mega-Baustelle, die ihnen mindestens zehn Jahre lang Lärm, Schmutz, Stress und Verkehrschaos bescheren werde. Eine nochmals verschärfte Parkraum-Situation, spätere Parkgebühren und insbesondere ein hoher Wertverlust ihrer Immobilien erwarte die Bürgerinnen und Bürger zusätzlich.

Insbesondere aus Klimasicht laufe dieses Neubauprojekt den Interessen und Selbstverpflichtungen der Stadt Mülheim diametral entgegen, schreibt das Netzwerk. Neben der Versiegelung bisheriger Frei- und Grünflächen würden viele 10.000 Kubikmeter Beton und damit graue Energie unter und über der Erde verbaut. Dies entspräche vielen 10.000 Tonnen CO2. Sollten die Hochhaus-Pläne verwirklicht werden, könne man in der warmen Jahreszeit in diesem Quartier mit nochmals erhöhten Temperaturen durch die Abstrahlungen der Gebäude rechnen.

Die Autoren des Flugblattes weisen schließlich darauf hin, dass die Anwohner in unmittelbarer Nähe des Bauprojektes mit anteiligen Erschließungskosten für die
aufdimensionierte Infrastruktur im Untergrund aufkommen müssten. Die Stadtgemeinschaft insgesamt werde für Gutachten und neue Verkehrsanbindungen – manche schienengebunden – zur Kasse gebeten.

Auch dieses neue Flugblatt wurde in mehreren tausend Exemplaren gedruckt. Die Aktivistinnen und Aktivisten des Netzwerks verteilen sie derzeit an die Haushalte der umliegenden Stadtteile. Weit über 3.000 Bürgerinnen und Bürger hatten sich bereits 2023 bei einer Umfrage des Netzwerks gegen die vorliegenden Pläne für die Bebauung des ehemaligen Tengelmann-Geländes zwischen Speldorf und Broich ausgesprochen.

Das Netzwerk „Parkstadt Mülheim… aber richtig!“ ruft die Bürgerinnen und Bürger weiter dazu auf, aktiv zu werden, sich den Bedenken und Einsprüchen der Kritiker anzuschließen und dies auch deutlich zu machen, etwa in den sozialen Medien, durch Leserbriefe oder auf der Homepage der Initiative.

1 Kommentar

  1. Schumacher, Michael

    Unser Stadtrat besteht aus einer Ansammlung unfähiger ignoranter Dummköpfe. Wem soll man da noch vertrauen??

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