Für eine zukunftsweisende Bebauung des ehemaligen Tengelmann-Geländes

Vor den Kommunalwahlen: Wir bitten die Parteien um ihre Stellungnahme zum Projekt

Am 11.08.2025 haben wir per Mail die nachfolgende Anfrage an die im Rat der Stadt Mülheim vertretenen Parteien verschickt.

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 14. September 2025 sind die Bürgerinnen und Bürger in Mülheim aufgerufen, ein neues Stadtoberhaupt zu wählen und über die neue Zusammensetzung des Stadtrates sowie der Bezirksvertretungen abzustimmen.

Ein wichtiges Thema im laufenden Kommunalwahlkampf ist die sogenannte „Parkstadt Mülheim“, also die Neunutzung und Bebauung des ehemaligen Tengelmann-Geländes zwischen den historischen Stadtteilen Speldorf und Broich.

Unser Netzwerk „Parkstadt Mülheim… aber richtig!“ setzt sich seit drei Jahren für eine Bebauung des Geländes in menschlichen und zu den umliegenden Stadtteilen passenden Dimensionen ein. Neben Selbstverständlichkeiten wie Energieeffizienz, Klima- und Sozialverträglichkeit dieses künftigen Quartiers setzen wir uns für eine hohe Transparenz der Planungsprozesse sowie für die intensive Beteiligung der betroffenen Öffentlichkeit bei Planungen und Entscheidungsfindungen ein.

Um die Haltung der Bürgerinnen und Bürger aus Speldorf und Broich zum Projekt „Parkstadt Mülheim“ herauszufinden, hat das Netzwerk im Mai 2025 eine Umfrage veranstaltet. Über 800 Personen haben differenziert auf unsere Fragen geantwortet und Stellung genommen.

Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen möchten wir den im bisherigen Stadtrat vertretenen und sich jetzt zur Wahl stellenden Parteien ebenfalls die Gelegenheit geben, konkret und vergleichbar ihre Sichten auf wesentliche Aspekte des Projektes „Parkstadt Mülheim“ zu erläutern.

Wir erlauben uns deshalb, Ihnen acht Fragen zu unterbreiten mit der höflichen Bitte, sie bis zum Sonntag, 31.8. 2025, zu beantworten.

Ihre Antworten wollen wir anschließend unredigiert, ungekürzt und unkommentiert auf den uns zur Verfügung stehenden Kanälen veröffentlichen.

Wir verstehen diese unsere Initiative als Service für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch – aus Sicht der Parteien – als willkommene Gelegenheit, mit Blick auf das Projekt „Parkstadt Mülheim“ für Klarheit und Verständlichkeit im demokratischen Wettbewerb zu sorgen.

Hier sind unsere Anmerkungen und Fragen:

 

1.  Die am intensivsten besiedelten Gebiete in Broich weisen nach den aktuellsten Zahlen aus 2024 eine Dichte von 3.900 Einwohner pro Quadratkilometer aus. In Speldorf sind es 4.370, in der Mülheimer Altstadt (höchste Dichte im Stadtgebiet) 6.730 Einwohner pro Quadratkilometer. Die von Soravia vorgelegten Planungen würden eine Dichte von 10.000 bis 12.000 Einwohner pro Quadratkilometer ergeben.

Welche Bevölkerungsdichte halten Sie bei der Bebauung des ehemaligen Tengelmann-Geländes zwischen Broich und Speldorf für akzeptabel?

 

2.  In Speldorf und Broich sind Wohnhäuser mit 6 bis 8 Geschossen nur an wenigen Stllen zu finden. Die umliegenden Einfamilienhäuser weisen 1 bis 2 Vollgeschosse aus. Die Mehrfamilien-Altbau-Bestandsbebauung an den umliegenden Straßen weisen überwiegend 3 Vollgeschosse aus. Das frühere Tengelmann-Bürogebäude weist 8 Vollgeschosse aus.

Welche maximale Anzahl von Vollgeschossen sehen Sie in einer künftigen „Parkstadt Mülheim“ als in die Bestandsbebauung passend an?

 

3. Die Bebauung des Geländes hat erhebliche Verkehrsbelastungen durch PKW und LKW zur Folge. Die umliegenden Straßen können nur unwesentlich oder gar nicht verbreitert werden und sind – was Parkplätze angeht – bereits jetzt weitestgehend ausgelastet.

Welche Lösungen für den fließenden und für den ruhenden Verkehr in dem neuen Quartier schlagen Sie vor?

 

4. Der Stadtrat hat im Dezember 2023 beschlossen, dass Mülheim bis 2035 klimaneutral werden soll. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist es, größere Neubauvorhaben als Klimaquartiere zu konzipieren. Diese müssen ganz bestimmten strengen Kriterien genügen, etwa in Bezug auf Flächeneffizienz und Flächenverbrauch, Mobilität, Biodiversität und Ökobilanz.

 

Wie stellen Sie sich die „Parkstadt Mülheim“ als Klimaquartier vor, insbesondere mit Blick auf die zu erwartenden Baumassen, also die im Wesentlichen aus Beton errichteten oberirdischen Bauten, aber auch die unterirdischen Tiefgaragen und die in ihnen gebundene graue Energie?

 5. Speldorf und Broich werden als Stadtteile mit einer guten Balance, sowohl in der sozialen Bevölkerungsstruktur als auch in der Bebauung, beschrieben.

Welchen prozentualen Anteil soll öffentlich geförderter Wohnraum in einer künftigen „Parkstadt Mülheim“ haben?

 

6. Woraus leiten Sie – zusätzlich zum Wohnraum – einen Gewerbeflächenbedarf von über 20.000 m² BGH am Standort ab und welche Gewerbebetriebe müssen sich die Bürger darunter vorstellen?

7. Wie stehen Sie zu einer Neuplanung des gesamten Projektes „Parkstadt Mülheim“?

8. Wie stellen Sie sich eine Öffentlichkeitsbeteiligung durch die Mülheimer Bürgerinnen und Bürger, speziell aus den Stadtteilen Broich und Speldorf, bei der weiteren Entwicklung des Projektes „Parkstadt Mülheim“ konkret vor?

Wir bedanken uns im Voraus für Ihre Antworten.

3 Kommentare

  1. Daniela Steenmann

    Vielen

  2. Daniela Steenmann

    Vielen Dank ! …sollte es heißen, das wäre ja wirklich sehr interessant, auch, ob geantwortet wird.
    Die präzise formulierten Fragen stellen wir uns alle, die wir hier in der Nähe wohnen.

  3. Schumacher, Michael

    Moin zusammen! Sehr gute Fragen, bin gespannt ob und in welcher Weise darauf geantwortet wird.

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