Im Artikel über Andreas Noje, den scheidenden Geschäftsführer von Haus und Grund in Mülheim, bezieht dieser eine starke Position für eine Hochhausbebauung in Mülheim.
Als Reaktion darauf hat der Mülheimer Umwelttechnologie-Experte und ehemalige Oberbürgermeisterkandidat Bernhard Leidinger einen Leserbrief an die WAZ verfasst.
„Mülheim sollte Mut zu Hochhäusern haben“ schreibt die WAZ am Montag 12.12.2022 und zitiert dabei Andreas Noje, den Leiter von Haus und Grund, der ganz ohne Not eine Positionierung seiner Gesellschaft in der Diskussion um die „verdichtete Wohnbebauung mit akzentuierenden Hochhäusern“ in der Parkstadt Mülheim durchführt. Ja, wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis, sagt ein Sprichwort, und das ist sehr dünn, denn zwischen Mut und Dummheit verläuft nur ein sehr sehr schmaler Grat.
Warum sollen die Nachbarn der Parkstadt den Mut haben, diese in der dargestellten Form zu akzeptieren? Sollte sich bewahrheiten, dass es tatsächlich wie befürchtet soziale Probleme mit den Bewohnern geben wird, dass die Verkehrs- und Parklogistik zusammenbricht und dass eine Chance zur klimafreundlichen Bebauung mit Holzwerkstoffen und Photovoltaikdächern sowie begrünten Fassaden vertan wird, lässt sich im Nachhinein nichts mehr ändern.
Ist es noch Mut oder bereits Dummheit, für die neue Bebauung des ehemaligen Tengelmanngeländes eine Extrapolation der bestehenden Gebäudehöhen von 3 bis 6Geschossen auf 12 bis 18 Geschosse durchzuführen? Wäre es nicht weniger riskant, einen Mülheim-weit gültigen Bebauungsplan zu definieren, der für alle unbebauten sowie nach jedem Abriss eines Bestandsgebäudes in jeder Straße und in jedem Ortsteil – auch Holthausen und Mintard – mindestens 4 Vollgeschosse vorschreibt? Warum sollen nur die Nachbarn der Parkstadt mit den Auswirkungen der Wachstumsfantasien der Verwaltung und der Politik konfrontiert werden? Sind sie Einwohner zweiter Klasse?
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