Auf dem Gelände der ehemaligen 1837 gegründeten Weberei „Zu Linden“ in Hannover, die durch ihr „Velvet“ genanntes Baumwoll-Samt Produkt sowie für ihre Sozialleistungen für die Arbeiter weltweit Berühmtheit erlangte, entstand mit Baubeginn 1972 ein damals als wegweisend gedachtes Einkaufs- und Wohnzentrum mit etwa 60.000 m² Verkaufsfläche und einer in Summe etwa ebenso großen Wohnfläche, die in 23 Geschosse und 860 Wohnungen aufgeteilt war. Namensgeber war der benachbarte Fluss „Ihme“.
Bereits unmittelbar nach der Fertigstellung erwiesen sich die städtebauliche Verheißung eines gesellschaftlichen Fortschritts und rationale Lebensplanung durch hohe Verdichtung als Utopie und das Konzept des Größenwahns aus Stahlbeton als für die reale Wohn-, Arbeits- und Einkaufwelt ungeeignet (siehe Judith Lemke, „Der Klotz des Anstoßes“, FAZ, 10.10.2018): Ankermieter blieben nur wenige Jahre und bereits 1990 sprang die Landeshauptstadt Hannover ein und mietete zur Vermeidung von sozialen Problemen durch Leerstand zunächst 5.000 m² und etwa 10 Jahre später weitere 5.000 m² Fläche als Büros für Teile der Stadtverwaltung und die Stadtwerke an.
Die Eigentümer wechselten ständig. Private Equity Unternehmen (Heuschrecken) reichten sich das Objekt zu Abschreibungszwecken weiter und weiter und Versprechen zu Investitionen wurde nicht umgesetzt.
- 2000: Engel
- 2006: Carlyle
- 2009: Zwangsverwaltung
- 2015: Intown
- 2019: Civitas
- 2022: Sapina
Heute ist das Ihmezentrum verwahrlost.