Am 11.08.2025 haben wir per Mail eine Anfrage zum Neubauprojekt „Parkstadt Mülheim“ an die im Rat der Stadt Mülheim vertretenen Parteien verschickt. Wir hatten darum gebeten uns bis zum 31.08.2025 die Antworten zukommen zu lassen. Gleichzeitig hatten wir zugesichert, alle Antworten, die bis zu diesem Stichtag bei uns eingetroffen sind ungefiltert und unkorrigiert zu veröffentlichen.

Bis zum 31.08.2025 haben uns folgende Parteien nicht geantwortet:

  • CDU
  • Die Partei
  • Die Linke
  • Wir aus Mülheim

Wir legen großen Wert auf Transparenz und wollen daher auch offenlegen: Die CDU hat uns am 31.08. kontaktiert, allerdings nicht mit einer Antwort, sondern mit der Bitte um Fristverlängerung. Diese haben wir selbstverständlich gewährt, weil wir weiterhin an einer vollständigen Gegenüberstellung aller Parteien interessiert sind.

Gleichzeitig sind wir es den Bürgern und Bürgerinnen, die vom Neubauprojekt Parkstadt Mülheim betroffen sind, schuldig, die bis zum Stichtag eingegangenen Antworten nun zeitnah zu veröffentlichen.

EDIT 01.09.25 – 14:45: Die Antworten der CDU haben wir nach der Veröffentlichung dieses Beitrags erhalten und entsprechend eingearbeitet.
EDIT 01.09.25 – 18:30: Die Antworten von Die Partei haben wir ebenfalls erhalten.

(für die Antworten auf den Reiter der jeweiligen Partei klicken)

Frage 1: Welche Bevölkerungsdichte halten Sie bei der Bebauung des ehemaligen Tengelmann-Geländes zwischen Broich und Speldorf für akzeptabel?
Die am intensivsten besiedelten Gebiete in Broich weisen nach den aktuellsten Zahlen aus 2024 eine Dichte von 3.900 Einwohner pro Quadratkilometer aus. In Speldorf sind es 4.370, in der Mülheimer Altstadt (höchste Dichte im Stadtgebiet) 6.730 Einwohner pro Quadratkilometer. Die von Soravia vorgelegten Planungen würden eine Dichte von 10.000 bis 12.000 Einwohner pro Quadratkilometer ergeben.

CDUBündnis 90 / Die GrünenSPDAfDFDPMBIBAMHDie Partei
Es ist entscheidend, dass auf dem Gelände ein schlüssiges, ansprechendes und für den Stadtteil stimmiges Gesamtkonzept entwickelt wird, das eine hohe und dauerhafte städtebauliche und architektonische Qualität gewährleistet. Es soll ein Quartier entstehen, in dem die Menschen gerne leben, in dem sich auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Nachbarschaft wohlfühlen und das dauerhaft! eine hohe Qualität aufweist.
Hierzu muss die Quartiersentwicklung nun neu überdacht und geplant werden. Hierbei ist es für uns zudem sehr wichtig, dass auch alle weiteren in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Planungen und Bauvorhaben mit in eine neue Gesamtplanung für den Bereich einbezogen werden.
Die Bevölkerungsdichte muss selbstverständlich mit Blick auf die oben angesprochenen Ziele betrachtet werden und darf nicht zu hoch sein. Die zuletzt von Eigentümerseite vorgelegten Planungen waren nach wie vor zu hoch und sind auch aus diesem Grunde politisch abgelehnt worden.
Für uns hängt die Qualität eines Quartiers von den funktionalen und gestalterischen Festlegungen in Form von u.a. maximalem Versiegelungsgrad, Höhenentwicklung, städtebaulichen Qualitäten und ökologischen Zielen ab. So gibt es beispielsweise Quartiere mit sehr hoher Bevölkerungsdichte, die sehr gut gelungen sind und auf der anderen Seite Einfamilienhaussiedlungen mit geringer Bevölkerungsdichte, die weniger gut gelungen sind.

Wie in den folgenden Absätzen im Detail dargestellt, sehen wir die Anforderung der Netto-Null-Versiegelung in den aktuellen Entwürfen von Soravia als nicht erfüllt an. Hier wird es also, wenn es nach uns geht, zu einer Reduktion der Fläche und damit auch zu einer Reduktion der von Ihnen dargestellten Bevölkerungsdichte auf dem Parkstadtgelände. Ebenso sind wir für eine Begrenzung der maximalen Gebäudehöhe auf acht Geschosse. Auch hier wäre mit einer weiteren Reduktion zu rechnen.

Insgesamt handelt es sich bei dem gesamten Projekt um eine Abwägung von einer Vielzahl von Zielen. Zielkonflikte sind dementsprechend unvermeidbar. Auf der einen Seite brauchen wir dringend mehr und bezahlbaren Wohnraum in unserer Stadt, was mit Blick auf die Baukosten für eine dichtere Bebauung spricht. Auf der anderen Seite stehen die Interessen der Nachbarschaft, die gerne weniger Bebauung hätten. Auf der dritten Seite mikroklimatische und ökologische Ziele die mehr Grün- und Wasserflächen erfordern würden. Mit Blick auf den Bedarf nach Wohnraum in Kombination mit dem Ressourceneinsatz und Energieverbrauch sind Mehrfamilienhäuser mit mehreren Stockwerken (bis zu einer gewissen Gebäudehöhe) wiederum effizienter. Neben den oben genannten Anforderungen setzen wir uns bei der Entwicklung der Parkstadt auch für gestalterische Qualität, Sport- und Freizeitflächen, sowie Infrastruktur ein. Letztlich muss das Ganze aber auch finanzierbar bleiben. Dabei stehen für uns die Interessen der Stadtgesellschaft vor denen von Soravia.

Die Anzahl der Wohneinheiten wollen wir auf dreimal 150 WE begrenzen. Wenn inklusive und Mehrgenerationen-Wohnprojekte auf dem Gelände ermöglicht werden, kann die Gesamtzahl der Wohneinheiten auf 500 gesteigert werden, falls dies zu einer sozialen Aufwertung des Quartiers führt.
Das Gelände ist 13 Hektar groß, entspricht damit 0,13 km2. Die Einwohnerdichte sollte sich an der Zahl für Speldorf orientieren und bei einem Wert um 5.000 liegen. Das würde eine Einwohnerzahl Richtung 700 auf 13 ha bedeuten.
Eine hohe Bevölkerungsdichte ist kein Nachteil, sondern Voraussetzung für urbane Qualität: kurze Wege, gute Infrastruktur, wirtschaftlich tragfähiger Nahverkehr. Für ein modernes Quartier wie die Parkstadt sind rund 10.000 Einwohner pro km2 (100 Einwohner pro Hektar) angemessen und städtebaulich vertretbar.
Wir halten eine Bevölkerungsdichte von ca. 4 000 Einwohnern pro Quadratkilometer für angemessen. Damit orientieren wir uns an den dicht besiedelten Bereichen von Broich und Speldorf.
Wir sind der Auffassung, dass man sich an der vorhandenen Größenordnung im Bereich Broich/Speldorf orientieren sollte, also maximal etwa 4.000. Das Ganze ist auch abhängig von der vorhandenen Infrastruktur.
Da es ja eine „Parkstadt“ werden soll, halten wir höchsten die Hälfte der Einwohner pro Quadratkilometer von Broich/Speldorf – also etwa 2000 für angemessen. Sonst wäre es ja ein Etikettenschwindel mit der „Parkstadt“.

Frage 2: Welche maximale Anzahl von Vollgeschossen sehen Sie in einer künftigen „Parkstadt Mülheim“ als in die Bestandsbebauung passend an?
In Speldorf und Broich sind Wohnhäuser mit 6 bis 8 Geschossen nur an wenigen Stellen zu finden. Die umliegenden Einfamilienhäuser weisen 1 bis 2 Vollgeschosse aus. Die Mehrfamilien-Altbau-Bestandsbebauung an den umliegenden Straßen weisen überwiegend 3 Vollgeschosse aus. Das frühere Tengelmann-Bürogebäude weist 8 Vollgeschosse aus.

CDUBündnis 90 / Die GrünenSPDAfDFDPMBIBAMHDie Partei
Auch die maximale Anzahl an Vollgeschossen muss mit Blick auf die angesprochenen Ziele einer hochwertigen und ansprechenden Quartiersentwicklung betrachtet werden und darf nicht zu hoch sein. Die zuletzt von Eigentümerseite vorgelegten Planungen waren nach wie vor zu hoch und sind auch aus diesem Grunde politisch abgelehnt worden.
Neue Planungen und Ideen sind konkret auch im Hinblick auf die Gebäudehöhe und deren Gesamtwirkung zu bewerten.
Die Vorgabe lediglich einer allgemeinen, maximalen Gebäudehöhe, in deren Folge dann ggf. alle Gebäude im Quartier auf diese maximale Höhe ausgelegt würden, widerspräche in diesem Fall dem Ziel eines hochwertigen Quartiers.
Eine unansprechende Quartiersentwicklung in Blockbebauung wird es mit uns nicht geben.
Bei der Höhenentwicklung der Gebäude in der künftigen „Parkstadt Mülheim“ halten wir weiterhin daran fest, dass diese an den Rändern an die umliegende Siedlungsstruktur angepasst ist. Die maximale Höhenentwicklung würden wir in Anlehnung an das Bestandsgebäude auf acht Geschosse (im Zentrum der Bebauung) begrenzen. Dies reduziert durch verringerte Gebäudegrundflächen und weniger aufwendige Anforderungen an Brandschutzinfrastruktur die Kosten und den Ressourcenverbrauch und hat den positiven Nebeneffekt, dass auch diese Häuser dann von der Wohnraumförderung profitieren können.

Es soll ein separater Wettbewerb zur Gestaltung der „drei schlanken Hochhäuser“, welche das Quartierszentrum repräsentieren sollen, durchgeführt werden. Alternativ sollten die Gebäudehöhen auf die maximale Höhe der ehemaligen Schokoladenfabrik begrenzt werden.

Maximal 2 Häuser mit 8 Geschossen.
Wir befürworten eine selbstbewusste Architektur mit Hochpunkten. Gebäude ab acht Etagen können das Stadtbild bereichern, Orientierung bieten und die Parkstadt zu einem echten Landmark-Quartier machen.

Maximal 6 Vollgeschosse wären annehmbar, aber auch nur im Kernbereich.
Nach Auffassung des BAMH maximal fünf Vollgeschosse, i.ü. Anpassung an das Umfeld.
Ein (In Zahlen: 1) Hochhaus mit maximal 8 Geschossen fänden wir OK – aber nur, wenn es hübsch aussieht. Alle anderen Gebäude sollten maximal 3-geschossig sein, damit man das hübsche Hochhaus auch sehen kann.

Frage 3: Welche Lösungen für den fließenden und für den ruhenden Verkehr in dem neuen Quartier schlagen Sie vor?
Die Bebauung des Geländes hat erhebliche Verkehrsbelastungen durch PKW und LKW zur Folge. Die umliegenden Straßen können nur unwesentlich oder gar nicht verbreitert werden und sind – was Parkplätze angeht – bereits jetzt weitestgehend ausgelastet.

CDUBündnis 90 / Die GrünenSPDAfDFDPMBIBAMHDie Partei
Selbstverständlich ist ganz entscheidend, dass eine gute verkehrliche Anbindung des Quartiers erfolgt. Insbesondere dürfen die kleineren Straßen im Umfeld nicht überlastet werden. Verkehrsgutachten wurden daher in Auftrag gegeben, um die konkreten verkehrlichen Auswirkungen einer Bebauung einzuschätzen und geeignete Maßnahmen umsetzen zu können, und die Planung ist in Bearbeitung. Dieses gilt auch für die Planung eines bedarfsgerechten ÖPNV-Angebotes.
Die Gutachten wurden bislang noch nicht in Gänze vorgelegt. Die konkrete Ausgestaltung ist natürlich auch von den neuen Planungsideen für das Quartier abhängig.
Für die Schaffung von ausreichendem Parkraum bietet sich eine Tiefgaragenlösung an.
Wichtig ist in jedem Fall, dass auch ausreichender Parkraum auf dem Gelände tatsächlich geschaffen wird und nicht durch Ablöse tatsächlich gar nicht vor Ort entsteht.
Für den motorisierten Individualverkehr (Autos), sowie für Fahrräder gibt es eine gültige und verbindliche Stellplatzsatzung, die auch für die Parkstadt gilt. Dadurch ist gewährleistet, dass ausreichend Stellplätze auf dem Parkstadtgelände selbst zur Verfügung gestellt werden müssen. Um darüber hinaus die Verkehrssituation zu entspannen, setzen wir uns seit jeher für eine gute Anbindung an die umliegende Fahrradinfrastruktur, insbesondere den RS1, ein und machen dies zur Bedingung für die Entwicklung. Darüber hinaus ist unserer Meinung ein Anschluss an die Straßenbahn zwingend erforderlich, um dem zu erwartenden Personenaufkommen gerecht zu werden. Dieser Anschluss würde zusätzlich die Taktung zwischen Parkstadt, Hochschule und Innenstadt verdichten und dadurch zu einer allgemeinen Verbesserung des ÖPNV im Stadtkern beitragen. Bis diese Verbindung hergestellt ist, muss daher eine Verbesserung der Busanbindung erfolgen.

Während der Baumaßnahmen werden wir uns dafür einsetzen die Belange der Bürger*innen bezüglich unerwünschter Nebenwirkungen wie Lärmbelastung und Verkehr zu berücksichtigen. So können zum Beispiel andere Verkehrsführungen den Zu- und Abfluss so regeln, dass kleinere Straßen entlastet werden.

Wir fordern eine Verknüpfung mit dem Radschnellweg RS1 und ein schlüssiges ÖPNV-Konzept für die Anbindung eines so großen neuen Stadtquartiers.

Das Mobilitätskonzept muss vor der Beschlussfassung des Bebauungsplanes vorliegen. Dieses soll ein autofreies „Letzte Meile“-Konzept für Anlieferungen beinhalten. Besucherstellplätze sollen ausschließlich in Hoch- und Tiefgaragen geplant werden. Elektroladestationen für Autos und E-Bikes/Pedelecs sind in den Tief- und Hochgaragen zu realisieren.

Der Bau einer Tiefgarage in Übereinstimmung mit der Anzahl der Wohneinheiten ist unerlässlich. Durch die von uns vorgeschlagene Reduzierung der Bebauung kann der fließende Verkehr bewältigt werden.

Die Parkstadt braucht eine zukunftsfähige Mobilitätsstrategie:

  • Tief- und Quartiersgaragen für Anwohner,
  • moderne Anbindung an den ÖPNV, Rad- und Fußwege,
  • Carsharing, E-Mobilität und Ladeinfrastruktur als Standard

So bleibt das Umfeld entlastet und zugleich gut angeschlossen.

MBI: Da Tiefgaragen sowohl Probleme mit dem Grundwasser als auch großflächige Versiegelung mit sich bringen, kann wahrscheinlich nur ein Parkhaus den Bedarf an Stellfläche decken. Die ÖPNV-Anbindung mit Bussen sollte verbessert werden. Unter anderem fordern wir ohnehin die Verbesserung der Taktzeiten mit der Wiedereinführung der Buslinie 122 in Broich und Speldorf. Dabei ist zu bedenken, dass ja auch die Schule mit gut 300 Schülern einen guten Anschluss braucht. Eine Erschließung durch eine Straßenbahnlinie ist illusorisch. Eine gute Radwegeverbindung zur Innenstadt, zur Broicher Mitte und nach Duisburg sollte geprüft und nach Möglichkeit umgesetzt werden, wobei der RS 1 voraussichtlich in Speldorf nicht weitergebaut werden kann.

Zentrale Stellplätze am Rand; i.ü. Tiefgaragen; 30 km/h Zone; temporäre Be-und Entladeflächen mit zeitlich begrenztem Lieferverkehr.

 

Wir haben uns immer für eine autofreie Parkstadt ausgesprochen, denn Autos sind aut.

Frage 4: Wie stellen Sie sich die „Parkstadt Mülheim“ als Klimaquartier vor, insbesondere mit Blick auf die zu erwartenden Baumassen, also die im Wesentlichen aus Beton errichteten oberirdischen Bauten, aber auch die unterirdischen Tiefgaragen und die in ihnen gebundene graue Energie?
Der Stadtrat hat im Dezember 2023 beschlossen, dass Mülheim bis 2035 klimaneutral werden soll. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist es, größere Neubauvorhaben als Klimaquartiere zu konzipieren. Diese müssen ganz bestimmten strengen Kriterien genügen, etwa in Bezug auf Flächeneffizienz und Flächenverbrauch, Mobilität, Biodiversität und Ökobilanz.
CDUBündnis 90 / Die GrünenSPDAfDFDPMBIBAMHDie Partei
Auch bei der Schaffung der Grünflächen, weiterer Bäume etc. (und eventueller Wasserflächen) ist auf eine ansprechende Gestaltung und insbesondere eine öffentliche Nutzung der Flächen zu achten.
Eine Bebauung im Rahmen der aktuellen klimatischen und ökologischen Standards (energetische Baustandards, Dachbegrünung, Photovoltaik…) ist selbstverständlich.
Im Gegensatz zu den anderen Parteien wollen wir am Ziel der Klimaneutralität 2035 festhalten und dementsprechend auch Bebauungspläne und Bauprojekte als Klimaquartiere gestalten. In den vergangenen Jahren habenwir an dieser Stelle bereits einige positive Entwicklungen erreichen können, wie beispielsweise, dass ein Energiekonzept vorliegen muss, damit ein Projekt von uns mitgetragen wird. Daran werden wir weiterhin festhalten. So liegen für das Gebiet der Parkstadt aktuell zwei Möglichkeiten zur Wärmeversorgung vor. Die eine Option sieht die Versorgung des Gebietes durch Geothermie vor bei der dann auch die umliegenden Siedlungsteile und das Wärmenetz der medl in Teilen mitversorgt werden könnten. Die zweite Option sieht die vollständige Versorgung des Gebietes durch das Wärmenetz der medl vor. Hierbei würde die Wärmegewinnung dann im Heizwerk Broich sowie in den geplanten Geothermieanlagen und Ruhrwasserwärmepumpen der medl erfolgen. Gegenüber Kombinationen daraus oder weiteren Möglichkeiten sind wir selbstverständlich offen. Photovoltaikanlagen auf dem Dach sind bei Neubauten bereits gesetzlich vorgeschrieben. Das begrüßen wir ausdrücklich und halten mit Blick auf das Mikroklima der Siedlung zusätzliche Dach und Fassadenbegrünungen für notwendig. Energieinfrastrukturen, wie beispielsweise Speicher, die darüber hinaus notwendig sein könnten, lassen sich erst in späteren Projektphasen zuverlässig ermitteln.

Das Thema Baustoffe und Ressourcenverbrauch ist, wie Sie bereits richtig schildern, aktuell noch eines der größeren Themen. Auch hier setzen wir uns seit Langem und auch weiterhin für die Nutzung von nachwachsenden, natürlichen, regionalen und recyclingfähigen Baustoffen ein. Diese umfassen beispielsweise Holz, Ton, Lehm, Stahl, Glas, Recyclingbeton, biologische oder mineralische Dämmstoffe und viele mehr. In vielen Fällen bringen diese Baustoffe auch ein angenehmeres Raumklima mit sich. Gerade bei Gebäuden unterhalb der Hochhausgrenze ist Bauen mit Holz mittlerweile technisch problemlos möglich. Hierdurch wird die Nutzung von Beton bereits deutlich reduziert. Der Beton, der dennoch benötigt wird, beispielsweise für Fundamente und Gebäudekerne, sollte unserer Meinung nach so viel wie möglich aus Recyclingbeton bestehen. Bezüglich der Tiefgaragen würden wir eine Variante bevorzugen in der ein möglichst großer Anteil der Stellplätze in Quartiersparkhäusern in Leichtbauweise erstellt wird. Dies ist preisweiter, benötigt deutlich weniger Beton und lässt sich über die Zeit auch flexibler an sich verändernde Mobilitätsbedürfnisse anpassen. Insbesondere Tiefgaragen, die über die Gebäudegrundfläche hinausragen, stellen dabei ein Problem dar, da sie das Wurzelwachstum von Bäumen verhindern. Da Bäume wichtig als Schattenspender gegen Aufheizung, zur Abkühlung der Luft und für das Wassermanagement sind, sind diese Ausführungen von Tiefgaragen folglich auch schlecht für das Mikroklima.

Mit Blick auf den Versiegelungsgrad und das Mikroklima der Parkstadt haben wir von Anfang an Netto-Null-Versiegelung zur Bedingung gemacht und auch im Ausschuss beschlossen. Dieser Beschluss besagt, dass „die versiegelte Fläche in der Gesamtbilanz nicht größer sein darf, als sie es heute ist. Das betrift auch den Bau von Tiefgaragen, sofern sie die Grundfläche der oberirdischen Bebauung überschreiten.“ Ebenso setzen wir uns von Beginn an und auch weiterhin für Begrünung ein, die dem Namen Parkstadt gerecht wird. Das bedeutet unter anderem Bäume erhalten wo möglich, zusätzliche Bäume pflanzen, sowie Dach- und Fassadenbegrünung.

Für die Erreichung der Klimaneutralität im Mobilitätsbereich setzen wir uns weiterhin für den ausreichenden Bau von E-Ladesäulen, den Ausbau der alltagsfähigen Fahrradinfrastruktur, die kurzfristig bessere Anbindung an den Busverkehr und die langfristige Anbindung an den Schienenverkehr ein. Ebenso halten wir an der Planung eines nach innen autofreien Quartiers fest, um hochwertige und sichere Verkehrs- und Aufenthaltsräume zu schaffen. Zur Verknüpfung zwischen den Verkehrsmitteln sollen Mobilstationen dienen. Zusätzliche Maßnahmen wie bspw. Sharingangebote sehen wir ebenfalls positiv.

Nicht alles davon könnenwir ohne Weiteres überden Bebauungsplan festlegen. Für viele dieserPunkte ist die Einigung mit dem Projektentwickler im Rahmen eines begleitenden städtebaulichen Vertrags notwendig, den wir für dieses Projekt für zwingend erforderlich halten.

In der letzten Ratssitzung haben wir als SPD-Fraktion beantragt, das Klima- und Umweltschutzkonzept des Bebauungsplanes um kreislauffähige Konzepte nach dem „Cradle to Cradle“-Prinzip zu ergänzen. Unter anderem sollten folgende Punkte berücksichtigt werden, die von den anderen Ratsfraktionen abgelehnt wurden:

  • Photovoltaikanlagen sollen verpflichtend auf den Gebäuden errichtet werden.
  • Die Gebäudeinnenräume müssen schadstoff- und giftfrei sein, sowie Materialien nutzen, welche schimmel- und brandhemmend (z.B. durch Stickstofffreisetzung) wirken.
  • Ein „Sonnenschornstein“ zur natürlichen Durchlüftung soll bei den Gebäuden geprüft werden.
  • Im gesamten Bebauungsgebiet soll möglichst genau so viel Energie produziert wie verbraucht werden, also eine nahezu klimaneutrale Bilanz ist anzustreben.
  • Der Anschluss an das Fernwärmenetz oder eine vergleichbar ökologisch wirksame Versorgung muss gewährleistet sein.
  • Wärmepumpen-Heizungen einschließlich der Möglichkeit zur Nutzung von Geothermie werden – soweit möglich – genutzt.
  • Die Starkregenvorsorge orientiert sich am Prinzip „Schwammstadt“ und wird vor Beschlussfassung der Bebauung konkretisiert.
  • Das Auffangen und die Nutzung von Niederschlagswasser soll geprüft werden.
  • Eine sog. „Pflanzenkläranlage“ wird geprüft. (s. Bsp.: Rathaus Venlo).
  • Der Vegetationsanteil im Bebauungsgebiet muss nach erfolgter Entwicklung höher sein als nach heutigem Stand.
  • Die Baumaterialien müssen kreislauffähig sein.
  • Ein „Abkühlungskonzept“ mit besonderer Berücksichtigung der Wassernutzung auf dem Gelände muss Pflichtbestandteil des Bebauungsplanes sein. Der Abschnitt „Hitzevorsorge“ muss im Hinblick auf „Soll“- und „Kann“-Regelungen verbindlich überarbeitet werden.
  • Die Tiefgaragen sollen einen Beitrag zur Erwärmung (im Winter) und Kühlung (im Sommer) der Gebäudeluft leisten

Die AfD positioniert sich gegen den Beschluss zur „Klimaneutralität“ bis 2035 in Mülheim an der Ruhr. Gleichzeitig befürworten wir energieeffizientes Bauen und den Erhalt des Technikums auf dem betreffenden Areal.

Die Parkstadt kann ein Modellquartier für nachhaltiges Bauen werden:

  • energieeffiziente Hochhäuser, Photovoltaik, Dachbegrünung,
  • intelligente Energie- und Wärmenetze,
  • Recyclingbeton, Holz und innovative Baustoffe,
  • großzügige Grünflächen zwischen den Gebäuden.

Wie oben schon gesagt lehnen wir Tiefgaragen ab. Wenn es nicht möglich ist, auf ein Parkhaus zu verzichten, dann begrünt und ggfs. mit Photovoltaik auf dem Dach. Begrünung ist natürlich allgemein wichtig, Flächenversiegelung so gering wie möglich. Es wäre zu überlegen, ob der „See“ nicht ganz oder teilweise durch eine kleine Waldfläche zu ersetzen ist, was wahrscheinlich mehr für das Kleinklima, auf jeden Fall aber für die CO2-Bilanz bringt.

Möglich wären etwa Holzbauten nach dem Vorbild von Skandinavien.

Da wir genau gegen diese beschriebene Bebauung sind, stellen wir uns das so vor: Ein großer Park mit wenig Bebauung (s.o.), viel Grün, Teich und „Bachanschluß“, Schwammstadt-mäßig geplant und ökologisches Vorzeigeprojekt mit allem drum und dran.

Frage 5: Welchen prozentualen Anteil soll öffentlich geförderter Wohnraum in einer künftigen „Parkstadt Mülheim“ haben?
Speldorf und Broich werden als Stadtteile mit einer guten Balance, sowohl in der sozialen Bevölkerungsstruktur als auch in der Bebauung, beschrieben.

CDUBündnis 90 / Die GrünenSPDAfDFDPMBIBAMHDie Partei
Ziel ist ein hochwertiges, gemischtes Quartier, das sich in die bestehende Wohnstruktur der angrenzenden Stadtteile und der Umgebung einfügt. Öffentlich geförderter Wohnraum soll dabei eine nur untergeordnete Rolle von max. 10 Prozent einnehmen und sich zudem über das Quartier verteilen und nicht in einem Gebäude oder auf einem Teil des Geländes gebündelt sein.
Bezahlbaren Wohnraum zu finden ist ein Problem für einen zunehmend größeren Anteil der Bevölkerung. Gerade Alleinerziehende, Familien mit geringen Einkommen Rentner*innen und Student*innen müssen die Möglichkeit haben bezahlbaren Wohnraum zu finden. Wir als Stadtgesellschaft tragen dafür Verantwortung und müssen dementsprechend die Schaffung dieses Wohnraums auch ermöglichen. Darüber hinaus hat sich in den letzten Jahren das Landesförderprogramm für geförderten Wohnraum als wichtige Stütze für die Finanzierbarkeit von Bauprojekten erwiesen. Dementsprechend halten wir einen Anteil von 30% geförderten Wohnraum für notwendig und vernünftig, um eine gute Durchmischung der Nachbarschaft zu gewährleisten. Dabei darf der geförderte Wohnraum sich nicht auf ein Teilstück der Parkstadt begrenzen, sondern muss auf die gesamte Fläche aufgeteilt sein.

Natürlich setzten wir uns darüber hinaus dafür ein, auch allgemein zusätzlichen Wohnraum zu gewinnen. Beispielsweise durch das Schließen von Baulücken, das Aufstocken von Gebäuden und die Neuentwicklung von Brachen (wie bspw. bei der Parkstadt) oder untergenutzten Flächen (bspw. große Supermarktflächen die bislang nur aus Parkplätzen und einem Geschoss bestehen). Aktuell gibt es in Mülheim genehmigte Projekte mit einem Gesamtvolumen von etwa 1.500 zusätzlichen Wohneinheiten. Dementsprechend sind hier die Projektentwickler auch auf die Zinsentwicklung und die Unterstützung des Bauministeriums angewiesen, um die Finanzierung darstellen zu können.

Die Zusammensetzung des Quartiers stellen wir uns wie folgt vor: jeweils 150 WE preisgebunden, preisgedämpft und frei finanziert. Der Anteil öffentlich geförderten Wohnraums liege damit bei einem Drittel.

Maximal 10%.

Wir setzen auf soziale Mischung statt Monostrukturen. Ein Anteil von 20 – 25% gefördertem Wohnraum ist sinnvoll, ergänzt durch freifinanzierte Mietwohnungen und Eigentum. Damit gewinnen wir Familien, junge Menschen und Fachkräfte für Mülheim.

Wir brauchen dringend bezahlbaren Wohnraum. Ein Anteil von ca. 40% an öffentlich gefördertem Wohnraum erscheint daher angemessen.

Der prozentuale Anteil öffentlich geförderten Wohnraums sollte sich an den bisherigen Daten orientieren.

Mindestens 50% – besser 110%.

Frage 6: Woraus leiten Sie – zusätzlich zum Wohnraum - einen Gewerbeflächenbedarf von über 20.000 m² BGH am Standort ab und welche Gewerbebetriebe müssen sich die Bürger darunter vorstellen?

CDUBündnis 90 / Die GrünenSPDAfDFDPMBIBAMHDie Partei
Ein Großteil der gewerblichen Nutzung findet im ehemaligen Wissoll-Bestandsgebäude statt.
Ein großer Teil dieses Gebäudes ist bereits erfolgreich vermietet worden.
Daneben können im Rahmen der neuen Planungen für das weitere Quartier sicher auch Büroflächen, kleinere Gewerbeflächen, Cafés oder zum Beispiel Flächen für Start-Ups eine Rolle spielen. Hier wäre auch eine enge Kooperation mit der Hochschule Ruhr West wünschenswert.
Bei dem von der Stadtverwaltung ermittelten Gewerbeflächenbedarf standen bislang klassische Büronutzung, wie beispielsweise Ingenieurs- und Planungsbüros, in der Diskussion. Im Bestandsgebäude sehen wir darüber hinaus Nutzungen durch die Hochschule, seit Neuestem eine freie Schule und ein Fitnessstudio, sowie ein Fortbildungszentrum für Feuer- und Rettungskräfte. Auf dem Gelände ist außerdem eine Kita und ein Supermarkt geplant. Denkbar wären außerdem kleinere (Kunst)Handwerksbetriebe, Ateliers, Gemeinschaftsräume für die Quartiere, Einzelhandel, Cafés und vieles mehr. Hierbei muss selbstverständlich beim Umfang die Auswirkung auf die umliegenden Nahversorgungszentren beachtet werden. Größeres produzierendes Gewerbe halten wir für ungeeignet und ist auch planungsrechtlich für ausgeschlossen.

Grundsätzlich hat für die SPD-Fraktion die (Wieder-)Nutzung ehemaliger Gewerbeflächen Vorrang vor der Bebauung von Freiflächen. Daher bietet es sich an, auch auf dem ehemaligen Tengelmann-Gelände wieder Gewerbe anzusiedeln.

Bereits im Jahr 2018 wurde deutlich, dass es in Mülheim an Gewerbeflächen fehlt. Dass dieser Mangel auch heute noch aktuell ist, lässt sich an der regen Nachfrage für die Neunutzung von Grundstücken geschlossener Großindustrie (Vallourec, Thyssenkrupp-Schulte) erkennen.

Im Gegensatz zu diesen Flächen sprechen wir in Speldorf aber nicht von neuer „stinkender und staubender“ Industrie. Die Parkstadt befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Ruhr West. Es bietet sich daher unter anderem die Ansiedlung hochschulaffiner Unternehmen an – also ausschließlich sogenanntes nicht-störendes Gewerbe.

Die AfD sieht diesen Bedarf nicht. Die Ansiedlung eines größeren Lebensmittelhändlers wäre dagegen sinnvoll.

Die Parkstadt soll auch ein Impulsgeber für die Wirtschaft sein:

  • moderne Büro- und Dienstleistungsflächen,
  • Räume für Start-ups und Kreativwirtschaft,
  • Gastronomie, Einzelhandel und Nahversorgung.

Die Nähe zur Innenstadt und zur Hochschule Ruhr West macht den Standort Ideal für moderne städtebauliche Entwicklung.

Auch Gewerbeflächen und auch für kleinere Betriebe werden in Mülheim gebraucht. Es ist ja auch einiges schon vermietet und es ist sinnvoll, vorhandene Gebäude zu nutzen, die vielleicht nicht für Wohnnutzung geeignet sind. Dabei sollte es dann aber auch bleiben, nicht noch zusätzliche Gewerbefläche hier schaffen. Eine Nutzung des Technikums für Ausstellungen/Veranstaltungen sollte weiter angestrebt werden.

Moderne Start-ups ohne Emissionen; Handwerkbetriebe; auf keinen Fall Logistikunternehmen; kein Gewerbe mit Bedarf an Schwerverkehr.

Als „Gewerbe“ stellen wir uns ausschließlich leckere Gastronomie und Kulturelles und Sport- orientiertes vor. Alles andere gehört in ein Gewerbegebiet.

Frage 7: Wie stehen Sie zu einer Neuplanung des gesamten Projektes „Parkstadt Mülheim“?

CDUBündnis 90 / Die GrünenSPDAfDFDPMBIBAMHDie Partei
Die Quartiersentwicklung muss neu überdacht und geplant werden. Entscheidend ist, dass eine überzeugende Gesamtkomposition mit einer hochwertigen Gestaltung vorliegt. Hierbei ist es für uns zudem sehr wichtig, dass auch alle weiteren in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Planungen und aktuellen Bauvorhaben mit in eine neue Gesamtplanung für den Bereich einbezogen werden.
Wir halten an den von uns gesetzten städteplanerischen Zielen und Randbedingungen wie oben beschrieben fest. Lösungen, auch neue, die sich innerhalb dieses Rahmens bewegen stehen wir offen gegenüber. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass wir bereits aufgrund von Gutachten einige

Erkenntnisse über das Gelände gewinnen konnten, die bei einer Fortschreibung oder Neuplanung berücksichtigt werden müssten. Auch eine Neuplanung würden wir eng begleiten.

Als SPD-Fraktion haben wir uns ab Bekanntwerden der ersten Pläne für eine Überplanung, die sich an das Umfeld anpasst, ausgesprochen. Bei dieser Haltung bleiben wir.

Eine Neuplanung ist erforderlich.

Wir setzen auf konsequente Umsetzung statt jahrelanger Verzögerung. Detailanpassungen sind selbstverständlich, aber ein kompletter Neustart würde die Chance um Jahre zurückwerfen. Fortschritt braucht Mut, nicht Blockade.

Wir sind, wie wir ja auch schon in der Ratssitzung gesagt haben, unbedingt für eine Neuplanung.

Wir befürworten eine komplette Neuplanung.

Finden wir gut und dann alles so machen, wie wir das wollen!

Frage 8: Wie stellen Sie sich eine Öffentlichkeitsbeteiligung durch die Mülheimer Bürgerinnen und Bürger, speziell aus den Stadtteilen Broich und Speldorf, bei der weiteren Entwicklung des Projektes „Parkstadt Mülheim“ konkret vor?

CDUBündnis 90 / Die GrünenSPDAfDFDPMBIBAMHDie Partei
Über die im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens vorgesehenen Bürgerbeteiligungsverfahren hinaus, sollten weitere für alle Bürgerinnen und Bürger offene Beteiligungsmöglichkeiten fortgeführt werden. Hier stellen wir uns weitere Info-Märkte und Planungsworkshops vor.
Da eine Mitarbeit im Planungsbeirat durch das Netzwerk leider nach kurzer Zeit nicht mehr von diesem gewünscht war, sollten neue Möglichkeiten gefunden werden, auch mit Speldorfer und Broicher Vereinen, Verbänden und Multiplikatoren noch stärker ins Gespräch zu kommen.
Die Beteiligung der Öffentlichkeit halten wir für wichtig und ist allein schon durch den Bebauungsplanprozess selbst rechtlich erforderlich. Wir möchten darüber hinaus mit Werkstattgesprächen zusammen mit der Verwaltung direkte Anregungen aus der Stadtgesellschaft frühzeitig aufnehmen, damit diese in den Planungsprozess aufgenommen werden können. Weiterhin suchen wir den Austausch mit den Bürger*innen & Initiativen und stehen jederzeit für Gespräche bereit. Für eine Wiederaufnahme der gemeinsamen Arbeit in einem, gerne auch neu strukturierten, Projektbeirat stehen wir bereit.

Dazu hat sich auch unsere Oberbürgermeisterkandidatin Ulrike Bresa geäußert:

„Wie notwendig eine strategische Stadtentwicklung ist, zeigt sich für Bresa insbesondere am Beispiel der Parkstadt. Hier sieht die Grünen-Politikerin deutliche Versäumnisse: „Die Bevölkerung war eingeladen, sich zu beteiligen, und wurde letztlich nicht abgeholt. Es wurden direkt Hochglanz-Entwürfe präsentiert, die in der Öffentlichkeit zerrissen wurden. Ein bedauerlicher Zeitverlust.“

(siehe NRZ vom 08.08.2025)

Die Einbindung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger muss politisch deutlich über das hinausgehen, was als rechtlich notwendige Bürgerbeteiligung im Baugesetzbuch vorgegeben wird.

Investor und Stadtverwaltung laden unmittelbar nach Bekanntgabe öffentlich die Bürger ein und nehmen in einer Infoveranstaltung zu neuen Plänen Stellung.

Transparenz ist entscheidend. Wir schlagen vor:

  • regelmäßige Informationsforen in Broich und Speldorf,
  • digitale Beteiligungsplattformen,
  • Einbindung von Bürgern und Bürgerinnen, Verbänden und Investoren in einen offenen Dialog.

Die „Parkstadt Mülheim“ ist eine große Chance. Auf dem früher versiegelten, abgeschlossenen und unzugänglichen Betriebsgelände entsteht ein offenes, grünes und urbanes Quartier, mit Hochhäusern, Vielfalt und hoher Lebensqualität. Die FDP steht für eine mutige, zukunftsorientierte Entwicklung. Mülheim kann mehr.

Mit den Ergebnissen der Umfrage vom Juni ist ja schon ein Anfang gemacht. Die Stadt hat darüber hinaus die Möglichkeit, alle Bürger im Umfeld anzuschreiben und einen Fragenkatalog vorzugeben, der online oder schriftlich beantwortet werden kann. Mit den Ergebnissen kann dann eine Bürgerversammlung gemacht werden. Wichtig ist aber, dass die Ergebnisse auch ernst genommen und nicht wieder Entscheidungen schon vorab getroffen werden.

Die Bürgerschaft sollte bei einer Neuplanung frühzeitig, umfassend und über die rechtlichen Notwendigkeiten hinaus beteiligt werden. Es kommen offene Foren, Internetplattformen zum Austausch von Informationen, Bedenken und Anregungen in Betracht.

Im Grunde so, wie sie schon war (Es gab ja eine Veranstaltung, die „vortäusche“, eine Art Bürger*innenbeteiligung zu sein.), nur dass das Votum der Bürger*innen auch tatsächlich umgesetzt wird.