Am 13.03.24 gab es interessante Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Parkstadt-Investor Soravia
Da sich dieser Text hinter der Bezahlschranke verbirgt, nachfolgend eine Zusammenfassung:
Das Bauprojekt „Parkstadt Mülheim“, das maßgeblich vom österreichischen Investor Soravia finanziert wird, steht vor Herausforderungen. Soravia, der eine dreistellige Millionensumme in die Entwicklung der Parkstadt investieren möchte, sieht sich aktuell mit Schwierigkeiten konfrontiert, die sich aus der Immobilienkrise ergeben und zu Verpflichtungsproblemen gegenüber Kapitalgebern führen könnten. Diese Entwicklungen werfen Fragen bezüglich der weiteren Finanzierung und Durchführung des Bauprojekts auf.
Zur Finanzierung verschiedener Bauvorhaben, darunter auch die Parkstadt Mülheim, wurden von der Soravia-eigenen One Group Namensschuldverschreibungen in beträchtlichem Umfang emittiert. Die jüngste Entscheidung der One Group, Zinszahlungen auszusetzen und den Vertrieb einiger Anlageprodukte zu stoppen, spiegeln vermutlich die finanziellen Engpässe des Konzerns wider. Diese Engpässe könnten die Fähigkeit des Investors beeinträchtigen, die geplanten Projekte, insbesondere die Parkstadt Mülheim, wie vorgesehen umzusetzen.
In einem Bemühen um Restrukturierung hat Soravia einen neuen Finanzvorstand eingesetzt und einer renommierten Kanzlei weitreichende Vollmachten für diesen Prozess erteilt. Zusätzlich wurden die One Group und ihre Tochtergesellschaften in eine separate Gesellschaft ausgegliedert, was möglicherweise auf eine strategische Neuausrichtung hindeutet. Dies könnte auch ein Schritt sein, um die finanzielle Stabilität des Gesamtkonzerns zu sichern und ihn vor weiteren Risiken zu schützen.
Trotz dieser internen finanziellen Turbulenzen betont Soravia die Wichtigkeit des Projekts „Parkstadt Mülheim“ und dessen positive Entwicklung, wobei bereits ein bedeutender Anteil der Flächen langfristig vermietet sein soll. Die Finanzierungsstruktur der Bauvorhaben wird als gesichert dargestellt, wodurch das Projekt nach Angaben des Unternehmens nicht unmittelbar gefährdet erscheint. Dennoch bleibt abzuwarten, inwieweit die gegenwärtigen finanziellen Schwierigkeiten des Konzerns einen Einfluss auf die Realisierung der „Parkstadt Mülheim“ haben werden.
U.a. wurde auch im Handelsblatt berichtet.
Als Reaktion auf diese Meldungen äußerte der Mülheimer SPD-Landtagsabgeordnete in einer Pressemitteilung seine Bedenken.
Rodion Bakum (SPD) zur Krise bei Soravia: “Falls hierfür die Finanzierung nicht länger gewährleistet ist, muss ein Planungsstopp diskutiert werden!“
Der Mülheimer Landtagsabgeordnete Rodion Bakum zeigt sich angesichts der jüngsten Berichterstattung um den Baukonzern Soravia besorgt um Bauprojekte in Mülheim an der Ruhr: „Der Insolvenzantrag der SC Finance Four GmbH, die als Schaltzentrale für Millionentransfers innerhalb der Soravia-Firmenstruktur fungierte, läutet meines Erachtens die Alarmglocken. Soravia möchte mit der „Parkstadt“ hier in Mülheim an der Ruhr ein Generationenprojekt entwickeln. Falls hierfür die Finanzierung nicht länger gewährleistet ist, muss ein Planungsstopp diskutiert werden!“
Bakum fordert zum einen Soravia auf, sich transparent zu verhalten, damit Kommunen wie Mülheim an der Ruhr bei wichtigen Projekten zur Stadtentwicklung nicht in die Bredouille geraten: „Es geht um mehr als das Vertrauen von Investoren und Anlegern, was für sich genommen schon wichtig genug ist. Schließlich sind voraussichtlich auch Anstalten des öffentlichen Rechts, Gesellschaften und andere Organisationen betroffen, über die die Landesregierung die Rechtsaufsicht ausübt. Es geht auch darum, ob wichtigen Projekten das finanzielle Aus droht. Wenn Bauprojekte, an denen Soravia beteiligt ist, gefährdet sind, dann muss die Stadt Mülheim an der Ruhr davon sofort erfahren!“
Zum anderen mahnt der Landtagsabgeordnete, dass die Stadtverwaltung Mülheims selbst ebenfalls in der Pflicht ist, Transparenz einzufordern und zu schaffen: „Der Oberbürgermeister muss sich schleunigst um Antworten bemühen. Ein finanzielles Scheitern des Parkstadt-Projekts hätte drastische Auswirkungen für Mülheim und wäre peinlich für die Stadtverwaltung.“Bakum selbst reagierte mit Elisabeth Müller-Witt, stellv. Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW und Sebastian Watermeier, baupolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, auf die Veröffentlichung der Insolvenz von SCFF im Handelsblatt unverzüglich mit einer Kleinen Anfrage an die schwarz-grüne Landesregierung, die Antworten auf die durch die Insolvenz aufgeworfenen Fragen einfordert.
Diese wiederum ist Inhalt eines weiteren Artikels in der WAZ+:
Auch hierzu eine kurze Zusammenfassung:
Mülheims Planungs- und Wirtschaftsdezernent Felix Blasch hingegen sah anfangs keine unmittelbare Bedrohung für die Parkstadt, trotz der ausbleibenden Zinszahlungen an Soravia-Investoren. Blasch plant, sich mit Vertragserfüllungsbürgschaften im künftigen städtebaulichen Vertrag abzusichern und betont, dass die gegenwärtigen Gesellschaftsstrukturen von Soravia üblich für das aktuelle Planungsstadium seien. Trotz des Fehlens einer Baugenehmigung bleibt er zuversichtlich, dass Soravia das Projekt abschließen will, da neue Baukalkulationen erstellt würden. In der Zwischenzeit hat die SPD eine Anfrage an die Landesregierung gestellt, um Klarheit über Soravias Projekte in NRW und mögliche Risiken zu erhalten, einschließlich der Frage, ob Organisationen, die unter der Rechtsaufsicht der Landesregierung stehen, finanziell involviert sind.
Mit dem Baustop würde ich nicht zu lange warten- die Bagger laufen schon!