Nachfolgend einige Beispiele für positive und erfolgreiche Quartiersentwicklungen. Diese Lösungskonzepte sollten bei der zukünftigen Bebauung des ehemaligen Tengelmann-Geländes entsprechend gewürdigt und berücksichtigt werden.
In unmittelbarer Nähe zum früheren Tengelmann-Gelände befindet sich die nach der sie durchlaufenden Salierstraße benannte Saliersiedlung. Außer der Namensgleichheit hat sie keinen Bezug zum Völkerstamm der Salier. Die von 1926 bis 1929 zwischen der Kirch-, Krieger-, Hermann- und Markomannenstraße in Broich erstellte unter Denkmalschutz stehende Siedlung besteht aus etwa 110 überwiegend zweigeschossigen Häusern mit sehr flachem Walmdach hat ca. 220 Wohnungen. Sie ist Bezugspunkt für die neue Bebauung.
Etwa zeitgleich wie die Saliersiedlung in Mülheim entstand Ende der 20-er Jahre die die heute unter Millieu- und Denkmalschutz stehende Jarrestadt zwischen dem Wiesendamm, dem Osterbekkanal, dem Goldbekkanal und dem Glindweg im Hamburger Stadtteil Winterhude in einer vier- bis sechsgeschossigen Bauweise aus den für Norddeutschland typischen dunkelroten hanseatischen Klinkern. Heute leben ca. 10.000 Bewohner in den meist nur 60 – 70 m² großen Wohnungen, von denen je Etage nur zwei an ein eigenes Treppenhaus angebunden sind.
Die Jarrestadt weist eine erste Verdichtung gegenüber der Saliersiedlung auf.
Mit etwa 5.600 Bewohnern ist das zwischen 2011 und 2017 auf einem ehemaligen Kasernengelände im neuen Freiburger Stadtteil Vauban errichtete Quartier nur halb so groß wie die Jarrestadt. Alle Gebäude entsprechen dem Niedrigenergiestandard – einige erzeugen als Plusenergiehaus mit ihren Solaranlagen jährlich mehr Energie, als sie in der gleichen Zeit verbrauchen.
Hervorzuheben an dieser modernen Siedlung sind darüber hinaus die ÖPNV-Verkehrsanbindung, die PKW-Zugangsbeschränkung und das die Versiegelung durch die Gebäude kompensierende Regenwasserkonzept.
Das Quartier Vauban in Freiburg gilt als Vorbild einer modernen nachhaltigen Art des Wohnens – teilweise in einer Selbstverwaltung der Bewohner.
Stadtleben Ellener Hof
Ein gutes Beispiel, wie heute zukunftsfähige urbane Quartiere geplant werden sollten. In Bremen scheint man zumindest aus den katastrophalen Erfahrungen der Großwohnsiedlung Neue Vahr gelernt zu haben.
Jenfelder Au in Hamburg
In Hamburg-Wandsbek wurde auf einem 35ha großen Gelände ein Wohnungsbauprojekt realisiert, das der allgemeinen Vorstellung einer Parkstadt entspricht.
Im Süden des Bezirks Wandsbek wächst – rund um zwei attraktive Wasserflächen – das größte Stadtentwicklungsprojekt östlich der Alster, die Jenfelder Au: Ein Ort zum Wohnen und Arbeiten, für Familien, Paare und Senioren.
Bis 2020 entstehen auf dem 35-Hektar-Areal der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne mehrere hundert Wohnungen. Mehr als 2.000 Menschen werden hier leben – in erschwinglichen individuellen Stadthäusern und in Geschosswohnungen.